Antwort 18 zu den 43 wichtigsten Security Controls
Wie oft führen wir Penetrationstests durch – und wie dokumentieren wir die Ergebnisse?
Warum Penetrationstests unverzichtbar sind
Wie sicher sind Deine digitalen Verteidigungslinien wirklich? Diese Frage solltest Du Dir regelmäßig stellen. Denn selbst modernste Firewalls, Endpoint-Security-Lösungen oder KI-gestützte Überwachungssysteme bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Cyberangriffe werden immer raffinierter, und nur wer seine eigenen Systeme realistisch auf den Prüfstand stellt, kann Schwachstellen erkennen, bevor es andere tun. Genau hier setzen Penetrationstests – kurz Pentests – an.
Ein Penetrationstest simuliert gezielt den Angriff eines Hackers auf Dein System. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren, auszunutzen und daraus Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit abzuleiten. Anders als reine Schwachstellenanalysen zeigen Penetrationstests nicht nur, wo ein Risiko besteht, sondern auch wie kritisch es wirklich ist.
Was ein Penetrationstest leistet
Ein Penetrationstest ist ein praxisnaher Sicherheitstest. Dabei wird ein kontrollierter Cyberangriff durchgeführt, um zu prüfen, ob sich ein Angreifer Zugriff auf Systeme, Anwendungen oder Daten verschaffen könnte. Es geht also nicht nur um technische Lücken, sondern um das gesamte Sicherheitskonzept – von der Netzwerkkonfiguration über den Umgang mit Passwörtern bis hin zu organisatorischen Abläufen.
Typische Testarten sind externe und interne Penetrationstests, Web- und Mobile-App-Tests sowie Red-Team-Übungen. Letztere gehen über den technischen Aspekt hinaus und prüfen auch, wie gut Dein Team auf einen echten Angriff reagiert. Anbieter wie CrowdStrike oder Rapid7 bieten dafür umfassende Services an, die reale Angriffsszenarien nachstellen – inklusive interner Bedrohungen und Social-Engineering-Elementen.
Wie oft sollten Penetrationstests durchgeführt werden?
Die Antwort lautet: regelmäßig – und immer dann, wenn sich etwas verändert. In der Praxis bedeutet das, dass Penetrationstests mindestens einmal jährlich stattfinden sollten. Das ist der Standard, an dem sich viele Unternehmen orientieren.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Penetrationstest immer dann durchzuführen, wenn wesentliche Änderungen an der IT-Infrastruktur vorgenommen wurden – etwa nach einem größeren Software-Rollout, einer Cloud-Migration oder bei der Einführung neuer Anwendungen. Auch gesetzliche oder branchenspezifische Vorgaben – etwa im Finanzsektor, Gesundheitswesen, ISO-27001-zertifizierten Unternehmen oder gemäß der DORA-Verordnung – können feste Intervalle vorschreiben.
Automatisierte Lösungen wie F5 Web App Scanning ermöglichen es, diesen Prozess deutlich zu vereinfachen. Sie führen regelmäßige Tests automatisch durch und sparen so wertvolle Zeit. Dadurch erhältst Du kontinuierliche Einblicke in den Sicherheitsstatus Deiner Systeme – ohne jedes Mal ein externes Red-Team beauftragen zu müssen.
Die richtige Dokumentation der Ergebnisse
Ein Penetrationstest ist nur dann wirklich wertvoll, wenn die Ergebnisse strukturiert dokumentiert und verständlich aufbereitet werden. Schließlich sollen sie nicht nur Techniker ansprechen, sondern Dir als IT-Entscheider helfen, strategische Entscheidungen zu treffen.
Ein professioneller Testbericht enthält:
- eine klare Übersicht der getesteten Systeme und Ziele,
- eine Beschreibung der eingesetzten Methoden und Tools,
- alle identifizierten Schwachstellen mit Risikoeinstufung,
- konkrete Handlungsempfehlungen zur Behebung der Probleme,
- und einen Maßnahmenplan mit Prioritäten und Verantwortlichkeiten.
Lösungen wie RAPID7 oder F5 Web App Scanning bieten Dir automatisch erstellte Reports, die Findings nach Kritikalität sortieren und mit Handlungsempfehlungen versehen. Dadurch kannst Du Schwachstellen priorisieren, delegieren und den Fortschritt der Behebung nachverfolgen. Bei CrowdStrike fließen zusätzlich organisatorische Schwächen – etwa in den Abläufen der Incident Response – in die Bewertung ein. Das schafft eine ganzheitliche Sicht auf Deine Sicherheitslage.
Warum technische Maßnahmen allein nicht reichen
Viele Unternehmen verlassen sich ausschließlich auf technische Schutzmaßnahmen. Doch selbst die beste Technik greift zu kurz, wenn Prozesse, Richtlinien und Menschen nicht eingebunden sind.
Ein wirksames Sicherheitskonzept umfasst mehr als Firewalls, Virenscanner oder Web Application Firewalls. Es schließt auch organisatorische Maßnahmen ein – zum Beispiel:
- klare Richtlinien für sicheres Verhalten und Softwareentwicklung,
- definierte Patch- und Update-Prozesse,
- regelmäßige Awareness-Trainings für Mitarbeitende,
- sowie einen strukturierten Notfallplan für den Ernstfall.
Gerade Doppelblindtests, bei denen weder das Sicherheitsteam noch die Tester wissen, wann der Angriff stattfindet, zeigen, wie wichtig diese nicht-technischen Komponenten sind. Denn oft entscheidet nicht die Technologie, sondern das Verhalten der Menschen über Erfolg oder Misserfolg einer Verteidigung.
Technische Hilfsmittel für effektives Penetration Testing
Der Markt bietet eine Vielzahl an Tools und Services, die Dich bei der Durchführung und Auswertung von Penetrationstests unterstützen. Zu den führenden Lösungen gehören:
CrowdStrike – PenTesting Suite
CrowdStrike bietet umfassende Testszenarien – von externen Netzwerk- und Webanwendungs-Tests über mobile Applikationen bis hin zu Insider-Threat-Simulationen. Besonders wertvoll ist die Kombination aus technischer Tiefe und realistischen Angriffsszenarien durch interne Red Teams.
F5 – Web App Scanning
F5 setzt auf intelligente Automatisierung. Die Plattform erkennt Zero-Day-Issues, priorisiert Risiken und erstellt detaillierte Reports in Echtzeit. Du kannst Testläufe planen, Ergebnisse bewerten und direkt an Dein IT-Team weiterleiten – alles mit minimalem Zeitaufwand.
Rapid7 – Penetration Testing Services
Rapid7 bietet modulare Testservices für Netzwerke, mobile Anwendungen, IoT-Geräte und Social Engineering. Die Simulationen orientieren sich an realen Angriffsszenarien und liefern praxisnahe Erkenntnisse, wie widerstandsfähig Deine Sicherheitsmechanismen wirklich sind.
Durch die Kombination aus automatisierten Tools wie Heyhack und erfahrenen Red-Teams von CrowdStrike oder Rapid7 entsteht eine ideale Balance: Routineaufgaben werden automatisiert, während komplexe Szenarien weiterhin menschliche Expertise erfordern.
Sicherheit ist ein Prozess, kein Projekt
Penetrationstests sind kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Bestandteil jeder modernen Sicherheitsstrategie. Sie liefern wertvolle Erkenntnisse, helfen beim Risikomanagement und stärken das Vertrauen in die IT-Infrastruktur.
Doch technische Maßnahmen allein reichen nicht aus. Erst das Zusammenspiel von Technologie, Prozessen und Menschen schafft nachhaltige Sicherheit. Wenn Du also wissen möchtest, wie sicher Deine Systeme wirklich sind, lautet die Antwort: Teste regelmäßig – und lerne konsequent daraus.